Nach 15 Jahren zum ersten Mal wieder Fahrrad fahren?!

Hallo ihr Lieben,

Vor ca. 15 Jahren saß ich zuletzt auf einem Fahrrad. Ich habe grundsätzlich Probleme mit dem Gleichgewicht als Frühchen, bin unsicher im Straßenverkehr, bzw. auf dem Land gibt es ohnehin keinen klassischen Straßenverkehr in dem Sinne, dafür Traktoren!

Ich habe ein bisschen Übung gebraucht. Am Anfang habe ich mehrere Anläufe und viel Überwindung gebraucht, überhaupt aufs Fahrrad zu steigen. Es wirkt einfach alles so hoch! Man hat dann ja literally keinen Boden mehr unter den Füßen, das steigert meine Angst vor Kontrollunsicherheit und verursacht Unsicherheit. Aber dann habe ich es geschafft, bin auf die Pedale gestiegen und bin ein paar Meter gefahren. Ich hatte mir zuvor sogar Videos angeschaut auf YouTube, wie man vernünftig auf- und absteigt vom Fahrrad, es gibt nichts, was es nicht gibt 😀 Ansonsten war ich nicht in der Lage, geradeaus zu fahren, dafür war ich viel zu wackelig und zittrig. Ich versuchte es später erneut und siehe da, es ging viel besser. Ich gewann mehr Sicherheit und Übung.

Zwischenzeitlich hatte ich Glück mit dem Wetter, da nämlich nicht so viel los war auf der Landstraße, bin ich direkt eine kleine Runde draußen auf den Straßen gefahren.

Ich habe es richtig genossen, den Wind zu spüren, die Vögel zu hören, die Luft nach frischem Gras, Regen und dem typischen Geruch von Kühen einzuatmen. Gut, letzteres weniger.

Fahrrad fahren ist ein guter Kompromiss zwischen Auto fahren und zu Fuß gehen.

Die Fotos sind alle mit dem Handy gemacht, es ist schon nervig genug, alle fünf Minuten anzuhalten, abzusteigen, Foto zu machen, wieder aufzusteigen, weiterzufahren, dann wieder anzuhalten, abzusteigen, Foto zu machen, wieder aufzusteigen, weiterzufahren usw!

Dazu gabs noch frischen Flieder aus dem Garten!

Tatsächlich hatte ich super Glück mit dem Wetter, denn keine zwei Minuten, nachdem ich wieder im Haus war, sah es draußen so aus und es regnete:

Warum bin ich nach 15 Jahren plötzlich wieder mit dem Fahrrad angefangen?

Seit Monaten plagen mich regelmäßige, teils tägliche Kopfschmerzen, Schmerzen in den Armen, Schulter, Nacken, Rücken. Der Orthopäde meinte das käme von meiner jahrelangen Fehlhaltung und ich sollte Fahrrad fahren, um die Muskulatur zu stärken. Schwimmen ist ja jetzt während Corona schwierig. Und da ich natürlich will, dass die Schmerzen aufhören, kam ich in Aktion! IM Straßenverkehr würde ich trotzdem niemals mit dem Fahrrad fahren, dafür bin ich zu unsicher, aber auf den Landstraßen, wenn nicht viel los ist, sehe ich kaum Probleme.

Das sind für mich die Vorteile beim Fahrrad fahren:

  • Man kommt schneller vorwärts, als zu Fuß, aber langsamer, als mit dem Auto, um die Umgebung ganz in sich aufzunehmen
  • Man könnte damit sogar für nur mal eine Kleinigkeit einkaufen fahren (gut, das wären in meinem Fall über 6 km, und man hat ja nur einen kleinen Korb, aber vom Prinzip her)
  • Man kann in Seitenstraßen fahren, wo man mit dem Auto vielleicht nicht reingefahren wäre oder reinfahren kann
  • Man bewegt sich/macht Sport ganz nebenbei
  • es ist gut für den Körper/Rücken etc.
  • Man kann selbst die Geschwindigkeit bestimmen, entweder langsamer oder schneller vorwärtszukommen, z. B. entgegen dem spazieren gehen

Das sind die Nachteile:

  • Der Hintern tut weh
  • Die Beine tun weh
  • Wenn es anfängt zu regnen, ist man nicht geschützt
  • Der Wind fühlt sich schnell eher an wie ein Orkan, der einem ins Gesicht peitscht, Ohrenschmerzen, Erkältungsrisiko etc.
  • Man kann während dessen nicht am Handy sein, um z. B. schnell einen Anruf anzunehmen oder ein Foto zu machen (umso unpraktischer als Fotografin, die ständig anhalten will)
  • Man kann entgegen dem spazieren gehen schlechter den Boden nach schönen Makromotiven scannen
  • Straße mit vielen Schlaglöchern ist… nunja unbequem
  • Man kann nicht währenddessen essen und trinken, sondern muss auch dafür immer absteigen und aufsteigen.

Was ich mir noch wünsche:

  • Ein Stoffteil für den Sessel
  • Ein Gerät, welches mir anzeigt, wie viele Kilometer ich fahre
  • Einen Korb habe ich Gott sei Dank schon hinten auf dem Gepäckträger!

Und obwohl ich mehr Nachteile aufgezählt habe, die sicherlich auch viel eine reine Sache der Gewöhnung und der Bequemlichkeit sind, will ich weiterhin Fahrrad fahren, denn ich finde es wirklich super cool und praktisch!

Wie findet ihr die Bilder? Fahrt ihr regelmäßig Fahrrad? Verratet mir gerne, warum ja und warum nein in den Kommentaren!

EURE NADINE

Verfasst von

Fotografin, Autorin, Coverdesignerin.

5 Kommentare zu „Nach 15 Jahren zum ersten Mal wieder Fahrrad fahren?!

  1. Ach schön, dass du nach der langen Zeit wieder aufs Fahrrad gestiegen bist! Kannst da echt stolz auf dich sein. Und das man aktuell nicht schwimmen gehen kann, finde ich bei Online Uni auch schade. Die Fotos sind auch echt schön, sieht schön ländlich bei euch aus! Ein Tacho meinst du bestimmt, damit siehst du, wie viel und wie schnell man fährt. Und für längere Touren würde ich dir eine Fahrradhose empfehlen, klar nach drei Stunden schmerzt es dennoch, aber es ist nichts im Vergleich zu einer normalen Hose. Und Fahrrad fahren muss irgendwie weh tun, das gehört irgendwie dazu 😛 Diese Anstrengung, wenn man einen langen Berg hochfährt, und dann dieses Gefühl von Stolz, wenn man oben ankommt und auf den langen Weg herunter schaut und einfach nur happy ist. Fotos machen tue ich beim Fahrrad fahren nicht, bei mir ist der Sport der Grund, das Wehen des Windes wenn man eine ordentliche Geschwindigkeit drauf hat, die Natur… Im Stadtverkehr würde ich aber auch kein Fahrrad fahren, daher habe ich meins zu Hause bei meinen Eltern auf dem Land und gehe in Wuppertal zu Fuß, man merkt da leider einfach sehr das Deutsche Städte nicht für Fahrräder ausgestattet sind aber auch zu Hause fehlen Radwege, da muss sich in Deutschland wirklich noch was tun.
    Liebe Grüße
    Nadine

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    1. Dankeschön! ❤
      Ja, ich liebe das Leben auf dem Land wirklich!
      Ja, bestimmt ein Tacho, danke!
      Stimmt, das ist gar nicht so einfach! Als Fotografin würde ich es nie schaffen einfach nicht zu fotografieren 😀 Und tatsächlich habe ich nicht Spaß am Sport als solches, sondern am Sehen/fotografieren der Natur, es ist nur eine schnellere Version des spazieren gehens für mich 🙂

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  2. super dass du dich dazu überwunden hast. und du musst ja nicht künftig alle fußstrecken mit dem fahrrad zurücklegen, aber als ergänzung für manche aktivitäten ist es vielleicht sehr praktisch – abgesehen von einem meilenstein für dich und unterstützung gegen deine schmerzen!

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  3. Vergiss den Orthopäden und geh zu einem Osteopathen, der kann dir eher helfen.
    Wenn dir die Beine beim Radeln weh tun, hat dein Sattel die falsche Höhe: Setz dich drauf und dann muss dein ausgestrecktes (!) Bein sauber auf dem Pedal stehen.
    Mir tut übrigens auch nach 100 km der Hintern nicht weh, da ich ein Liegerad fahre 😉
    Zur Kilometermesser bau dir einen Fahrradtacho an Lenker und Speichen, brauchbare Modelle gibts schon an ca. 15 Euro.

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